Schweinebande

Markttag, die Spieler kaufen in vier Runden mit ihren Bauern die besten Gebote für ihren Stall. Pro Runde werden zuerst 25 Tiere ausgelegt. Dann deckt man reihum ein Tier auf und entscheidet, ob man den Bauern einsetzt oder nicht. Wer den 2. Bauern setzt, nimmt sich das niedrigste Reihenfolgeplättchen. Sind alle Bauern gesetzt werden restliche Tiere aufgedeckt. Jeder nimmt in Reihenfolge einen seiner Bauern und sammelt alle Plättchen in einer Reihe seiner Wahl ausgehend vom Bauern ein, dann reihum ebenso für den 2. Bauern, immer bis zum Rand oder einem Bauer. Nicht genommene Tiere gehen aus dem Spiel. Dann legt jeder nach genauen Regeln Gruppen von Tieren in den Stall. Übriggebliebene Tiere muss man füttern oder für Futtermarker verkaufen.  Für Schweine gelten Sonderregeln, wer nach 4 Runden die meisten Punkte hat, gewinnt.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Belgisches Niederländisch

Ludografische Angaben

Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
21737
Tags:
nbg10
Kategorien:
Setz-/Position, Sammeln
Erscheinungsjahr

2010
Spieler

2 - 5 Spieler
Alter

8 - 99 Jahren
Dauer

bis 30 Minuten

Rezension

Schweinebande
Für Familien
 
Verkaufe TierstraSSe. Behalte Zottelvieh.
 
Schweinebande
 
Tierplättchensammelfamilienspiel.
 
Kid                       
Family          ein    
Friends                 
Expert                           
 
Alter            8       
Spezial                 
 
Schweinebande
kommt etwas unscheinbar daher. Unauffälliges Cover. Unauffälliges Thema. Wäre
das Spiel nicht vom Hans im Glück Verlag, würde es von vielen Spielern
vermutlich übersehen werden. Umgekehrt muss natürlich vermutet werden - und der
Schriftzug „ein Familienspiel“ am Cover unterstützt diese Theorie - dass Hans
im Glück mit Schweinebande gar nicht auf die sogenannten Vielspieler abzielt.
Sondern - genau - die Familien. Und eben diese wollen vielleicht nicht immer
Spiele, die in den mittelalterlichen Herrscherhäusern Europas, oder auf irgend
einem exotischen Eiland spielen, sondern eben etwas Einfaches, etwas dessen
Gestaltung nicht suggeriert „ich bin ein wildes, komplexes Regelmonster und du
musst Angst vor mir haben!“.
 
Insofern
passt die herrlich unaufgeregte und liebevolle Grafik der Illustratorin Doris
Matthäus ganz wunderbar. Dass die Dame gerne und gut Tiere zeichnet, konnte sie
ja schon bei Spiele wie Arche Opti Mix oder den vielen Zicke-Zacke-Zoch Spielen
beweisen. Diesmal liefert sie uns unter der Regie von Stefan Dorra allerlei aus
dem hiesigen Tiermarkt an den Spieltisch: Hühner, Schafe, Ziegen, Esel,
Schweine und Zottelviecher, Verzeihung: Rinder. Eben diese liegen zu Beginn
jeder der vier Runden verdeckt als Sechsecke auf einem Plan. Reihum dürfen wir
einen der zwei oder drei eigene Bauern (je nach Spieleranzahl) auf ein gerade
umgedrehtes Sechseck setzen, vorausgesetzt uns gefällt, was wir da entdeckt
haben. Wir können auch passen und hoffen, beim nächsten Aufdecken ein besseres
Tier zu erwischen. Haben alle Spieler alle Figuren gesetzt, kommt noch die
Katze ins Spiel. Eben diese wird nämlich im Sack gekauft: Noch nicht
umgedrehten Plättchen werden umgedreht und  wir dürfen nun ausgehend von jeder
Bauern-Figur eine gesamte Reihe abräumen. Erlaubt sind Reihen die von dem
jeweiligen Bauern (in eine Richtung!) ausgehen und bis zum Spielfeldrand oder
zu einem anderen Bauern reichen. Sind alle Bauern zuhause, verkaufen wir
entweder Tiere-Vierergruppen (ein Tier kommt auf den Hof und zählt zur Wertung)
oder eine Tier-Straße, bestehend aus einem Exemplar jeder Art (das
7er-Zottelvieh kommt auf den Hof). Alle übrig gebliebenen Tiere müssen ernährt
werden. Entweder durch eingesammelte Futtersäcke, oder durch den Tausch eines
Tiers gegen Futter. Dann geht es in die zweite Runde, dritte und vierte. Wobei
alle nach dem gleichen Schema ablaufen, also Plättchen verdeckt auflegen,
Einsetzen, Aufdecken, Einsammeln, Verkaufen, und Ernähren. Am Ende der vierten
Runde dürfen dann sogar vier Schweine verkauft und zwei behalten werden, was
satte zwölf Punkte bringt und somit den Titel des Spiels rechtfertigt. Und zum
krönenden Abschluss auch gemischte Vierergruppen, von denen dann allerdings nur
das wertloseste Tier behalten werden darf. Dann noch schnell die Werte aller
Tiere am eigenen Hof addieren und die Sache ist erledigt.
 
Schweinebande
dauert angenehm kurz, spielt sich - abgesehen von den Plättchenauflegeorgien -
ebenso flüssig und hat mehr auf dem Kasten, als es zu Beginn scheinen mag. Die
Frage, wann ich eine Figur einsetze, hängt nicht nur von der aufgedeckten Art
ab, sondern vielmehr vom Verhalten und der Geschwindigkeit der Mitspieler. Wer
nämlich als erster alle Bauern eingesetzt hat, darf auch als erster eine Reihe
wählen und abräumen. Wer zuerst kommt, bekommt also mehr, nicht unbedingt aber
das, was man unbedingt braucht, um eine wertvolle Tier-Straße zu vollenden,
oder genug Schweine für die ertragreiche vierte Wertung zu bekommen. Es gewinnt
nicht zwingend der Spieler, der am meisten Druck gibt und Tiere blindlings
sammelt. Auf der anderen Seite sollte man auch nicht zu lange warten, sondern
zugreifen wenn‘s so halbwegs passt. Aber übertreiben sollte man es mit der
Grübelei dann doch nicht, weil der Spielfluss doch arg darunter litte und
Schweinebande dann nicht mehr das wäre, was es eigentlich so gut ist: ein
Familienspiel.
Etwas unglücklich formuliert und mindestens ebenso
unglücklich illustriert, lassen die ansonsten tadellosen Spielregeln eine wesentliche
Frage offen: Darf ich mit meinem Bauern die Plättchen in beide Richtungen, oder
nur in eine Richtung einsammeln? Die Antwort ist, dass ein Bauer nur in eine
Richtung laufen und damit einsammeln darf.
Also der Nase nach. Ganz eifach. Welche Richtung das ist,
entscheidet der Spieler frei. Das macht das Spiel durchau etwas kniffliger und
führt auch zu weniger Tierplättchen, die am Hof abgelet werden können.
Mitunter also auch zu etwas weniger Erfolgserlebnissen.
Interessanterweise scheint die Variante, in der der Bauer die Plättchen in
beiden Richtungen einsammelt, genauso gut zu funktionieren. Ganz besonders im
Zweierspiel.
 
Klemens Franz
 
Spieler         : 2-5
Alter            : ab 8 Jahren
Dauer           : ca. 30 min
 
Autor           : Stefan Dorra
Grafik          : Doris Matthäus
Vertrieb A.   : Schmidt Spiele
Preis            : ca. 25,00 Euro
Verlag          : Hans im Glück 2010
                     www.hans-im-glueck.de
 
Genre              :
Sammelspiel
Zielgruppe               :
Für Familien
Mechanismen    :
Figuren einsetzen, Plättchen einsammeln
 
 
Zufall                     : 6
Wissen                  : 1
Planung                 : 3
Kreativität              :
Kommunikation      : 5
Geschicklichkeit      :
Action                   :
 
Kommentar:
Einfache
Regeln
Liebevolle
Gestaltung
Gut
für Zwischendurch
 
Vergleichbar
mit
Jäger
und Sammler, Africa
 
Klemens Franz:
Ein
lupenreines Familienspiel mit einfachen Regeln und tierisch viel Spaß,
wunderbar für Spieleinsteiger oder für zwischendurch.