Im Wandel der Zeiten

Man entwickelt eine Zivilisation von der Antike in die Moderne. Einfluss auf Literatur, Drama, Religion, Gebäude, Persönlichkeiten oder internationale Verträge liefern Kulturpunkte. In der ersten Runde nimmt man Karten. Danach kann man pro Zug Karten nachlegen, Aktionen nutzen und Produktion und Erhaltung abwickeln. Im Fortgeschrittenen-Spiel kommen Politische Aktionen, Zufriedenheit, Korruption und Taktik dazu. Das Komplett-Spiel bringt Luftwaffe und Krieg. Je nach Version gibt es verschiedene Spielende-Situationen, Strategie und Rohstoffmanagement sind gefragt. Deutsche Ausgabe von Through the Ages. Lizenz Fred Distribution  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Inventarnummer:
20116
Tags:
dsp09 , nbg09
Kategorien:
Entwicklung/Aufbau, Experten, komplex, Konflikt/Simulation
Erscheinungsjahr

2009
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

12 - 99 Jahren
Dauer

bis 120 Minuten

Rezension

Im Wandel der Zeiten
Mit
Bauern, Berkwerken und Armeen durch die Jahrtausende
 
Im
Wandel der Zeiten
 
Eine
Geschichte der Zivilisation
 
Nun ist
der Sensationserfolg von Essen 2006 auch in deutscher Sprache erhältlich, daher
sei es hier nochmals kurz vorgestellt:
 
In
diesem Spiel beginnt jeder Spieler mit einer Auslage aus 6 Karten. Diese
definieren Staatsform, Stärke der Armee, Größe der Religion und Philosophie,
dazu besitzt man einen Bauernhof und ein Bergwerk. Schwierigkeitsgrad und
Spieldauer werden durch die Anzahl der verwendeten Zivilisations- und
Militärkarten für ein Einstiegsspiel, ein Fortgeschrittenen-Spiel oder eine
Expertenversion gesteuert. Eventkarten bringen Zusatzpunkte.
 
Die
Zivilisations-Tabelle jedes Spielers listet die Bank, die Arbeiter und die
Stimmung der Bevölkerung. Gelbe Spielsteine als Arbeiter verteilt man z.B. auf
Farmen, Bergwerke, Kriege und Religion und bekommt dafür Nahrung, Bronze,
Kulturpunkte, Verteidigungspunkte etc. Die Karte für die Staatsform, zu Beginn
Tyrannei, legt die Anzahl ziviler und militärische Aktionen eines Spielers pro
Zug fest und auch die Höchstmenge an grauen Gebäuden einer Art.
 
Das
Aufnehmen einer der 13 Zivilisationskarten der Auslage kostet je nach Position
der Karte 1-3 Aktionen. Es gibt neue Staatsformen, Aktionskarten für Einfluss,
neue Gebäude und Upgrades, Sieg- oder Wissenspunkte, Anführer, militärische
Einheiten und Wunder.
 
Das
Spiel durchläuft mehrere Phasen welche die Spieler nacheinander abarbeiten. Zuerst
werden die Zivilisationskarten aufgefüllt, sollte ein Deck aufgebraucht sein,
werden bestimmte Anpassungen vorgenommen, z.B. Bei Anführern, unfertigen Bauten
oder Handkarten. In Phase 2 wird
ein eine Runde zuvor erklärter Krieg durch Vergleich militärischer Stärke
entschieden. Phase 3 ist den politischen Aktionen gewidmet, das sind
Ereignisse, Kolonisation, Spionage, Überfall, Pakt oder Kriegserklärung oder
Pakt brechen. Phase 4 betrifft die Militärkarten, man darf nur die für die
Staatsform erlaubten auf der Hand haben. In Phase 5 führt man zivile und
militärische Aktionen aus, die man mit Aktionspunkten bezahlt.
Mögliche Aktionen sind Arbeiter erwerben, Arbeiter zu
Produktion, Tempel oder als Krieger entsenden, Technologie gegen Wissenspunkte
ausspielen, Produktionsgebäude verändern, Wunder ausbauen, Anführer einsetzen
oder mit allen Aktionspunkten eine Revolution ausrufen. Militäraktionen werden
mit Bergwerksprodukten bezahlt, man kann Einheiten bauen, upgraden, zestören
oder Taktik ausspielen.
Nach den Aktionen wird die Zufriedenheit der Bevölkerung
überprüft. Bei zu vielen Arbeitslosen gibt es einen Aufstand und man kann nicht
produzieren. In Phase 6 produzieren die Gebäude Waren, Wissenspunkte und
Siegpunkte. Nahrung geht an die Bevölkerung, andere Waren z.B. für Korruption
auf. Für nicht genutzte Militäraktionen kann man Militärkarten aufnehmen. Je
nach Variante endet das Spiel am Ende eines Zeitalters mit der letzten Karte
des Decks, alle haben noch einen Zug und dann punktet man für erfüllte
Bedingungen der Eventkarten.
 
Die Regel ist klar, gut erklärt, mit Boxen und Tipps sehr
verständlich gemacht und in die drei Schwierigkeitsstufen unterteilt. Gleich
hier sei gesagt, das Spiel ist nicht so komplex wie die Regel vermuten lässt,
sie ist nur ausgesprochen ausführlich. Nicht umsonst gibt es ein
Einsteigerspiel, denn flüssiges Spielen ist erst möglich wenn man alle Karten
kennt und weiß welche Karten in welchen Stapel sind und wie diese miteinander
harmonieren, daraus ergibt sich auch eine unterschiedliche Spielzeit irgendwo
zwischen zwei und vier Stunden. Das optimale Spielerlebnis ergibt sich im Spiel
zu viert, aber Im Wandel der Zeiten funktioniert in jeder Besetzung gut. Einen
Beitrag zur längeren Spielzeit leistet sicher die Tatsache, dass ich meinen Zug
erst planen kann, wenn die Karten aufgefüllt sind.
 
Trotz des Themas ist es eher ein Spiel um
Ressourcenmanagement als um Zivilisationsentwicklung, aber das Faszinierende
daran sind die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten je nach Angebot der
Karten und gewählter Strategie, die Kartenauswahl ist übrigens das einzige
Glückselement. Flexibilität und Miteinbeziehen der Mitspieler-Ideen ist auch
essentiell, ich muss mich darauf einstellen können, dass ich Michelangelo plane
und dann kommen die Gebäude zu früh ins Spiel. Große Fehler darf man sich nicht
erlauben, die verzeiht das Spiel nicht. Krieg ist ein taktisches Element,
spielt man ohne ihn, wird es ein Spiel das die Karten entscheiden, zu viel
Aggression schwächt aber alle Beteiligten. Das absolut Faszinierende am Spiel
ist, für welches Spielererlebnis und welche Verzahnung der verschiedenen
Möglichkeiten sich in Wirtschaft, Wissenschaft, Militär und Produktion
auszubreiten, es mit wie  wenig Regeln und wenig Aufwand zurechtkommt.
 
Soweit die Neuvorstellung, die volle Rezension findet sich
auf www.ludorium.at bei Through the Ages.
 
Kurt Schellenbauer
 
Kid                       
Family                  
Adult                    
Expert                   ein    
 
Alter                    
Spezial                 
 
Spieler        
: 2-4
Alter           
: ab 12 Jahren
Dauer         
: 120+ min
 
Autor          
: Vlaada Chvatil
Grafik         
: Richard Cortes
Vertrieb       :
Pegasus
Preis           
: ca. 40,00 Euro
Verlag         
: Pegasus Spiele 2009
                     www.pegasus.de
 
Genre                   
: Aufbauspiel
Zielgruppe            
: Experten
Mechanismen        
: Ressourcenmanagement und Zivilisationsaufbau
 
Zufall                     : 3
Wissen                  :
Planung                 : 7
Kreativität              :
Kommunikation      : 4
Geschicklichkeit      :
Action                   :
 
Kommentar:
Deutsche Ausgabe von Through The
Ages
Spiel über Ressourcenmanagement
schlechte Kartenqualität
hervorragendes Aufbauspiel
 
Vergleichbare Spiele:
Roads & Boats
Neuland
 
Atmosphäre          
: 6
 
Kurt Schellenbauer: Die Kunst dieses Spiel
zu meistern liegt darin ständig auf die Ausgewogenheit, der Waren, der Arbeiter
und der Aktionen zu achten und im richtigen Moment die richtigen Karten zu
bekommen. Es ist nicht so glücksdominiert wie es sich anhört. Man kann durch
Abgeben von mehr Aktionen die richtigen Karten an sich bringen.