Claustrophobia

Ein Fantasy-Abenteuer für Zwei, einer spielt die Dämonen, der andere die Menschen, und das in einem Labyrinth aus Abwasserkanälen unter New Jerusalem im Universum von Hell Dorado. Das Spielbrett entsteht im Spielverlauf, das Spiel besteht aus verschiedenen Szenarien, mit zunehmender Dunkelheit werden die Dämonen aggressiver und zahlreicher, die Menschen müssen sich immer sorgfältiger organisieren, um zu gewinnen. Eine Runde besteht aus den Phasen Initiative, Menschen-Aktionen, Bedrohung und Dämonen-Aktionen. Mit bemalten Miniaturen, zahlreiche weitere Szenarien zum download auf der website.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Englisch

Ludografische Angaben

Verlage:
Asmodée éditions
Autoren:
Réaux, Christophe
Illustratoren:
Benoit, Bertrand
Briclot, Aleksi
Gantiez, Stéphane
Inventarnummer:
21792
Tags:
ess09
Kategorien:
2-Personen, Experten, komplex, Abenteuerspiel
Erscheinungsjahr

2009
Spieler

2 - 2 Spieler
Alter

14 - 99 Jahren
Dauer

bis 45 Minuten

Rezension

Claustrophobia
Mit Freunden
 
Menschen gegen Dämonen
 
Claustrophobia
 
In den Katakomben von Jerusalem
 
Kid                       
Family                  
Friends         ein    
Expert                           
 
Alter                    
Spezial         2       
 
Als ich das Spiel bekam, freute ich mich schon wie ein Kind zu
Weihnachten. Äh, na ja, es war Weihnachten, aber trotzdem Kind bin ich
(zumindest altersmäßig) keines mehr. Aber mit genauso viel Freude habe ich das
Spiel ausgepackt und mich ins Geschehen gestürzt:
 
Wir schreiben das Jahr 1634. Eine Gruppe von Menschen will den
geheimnisvollen Untergrund von Neu Jerusalem erforschen. Die alten Kanäle und
Katakomben der Stadt sollen dämonische Kreaturen beherbergen und so ist es
nicht verwunderlich, dass die Stadtväter nur verurteilte Verbrecher, Mörder und
Diebe der übelsten Art die nichts mehr zu verlieren haben, als Unterstützung
zur Verfügung stellen. Ihr Anführer ist ein Priester, der mit seinen speziellen
Fähigkeiten gegen die Ausgeburten der Hölle zieht.
 
Eine große Schachtel im ansprechenden Design, sehr schwer,
verheißt schon einmal viel Inhalt. Vorfreude soll ja die schönste Freude sein,
aber nach dem Öffnen des Kartons kommt erst richtig Freude auf: 17 bemalte
Spielfiguren in sehr guter Qualität, 36 große, schön gestaltete
Labyrinth-Kartenteile mit denen das Spielfeld aufgebaut wird, Karten, Marker
und Würfel, da kommt richtig Stimmung für die bevorstehenden Abenteuer auf.
 
Zum Spiel: Das Spiel und die Anleitung sind in englischer Sprache und für
2 Spieler ausgelegt. Dabei übernimmt ein Spieler die Gruppe der menschlichen
Kämpfer und der andere Spieler die Armee der Dämonen. Die Regeln sind einfach,
das Spielsystem für Menschen und Dämonen unterschiedlich und neuartig.
Zuerst wählt man ein Szenario und stellt nach Anleitung das
menschlich Team zusammen, bestückt es mit speziellen Erweiterungen wie zum
Beispiel einer Donnerbüchse (+1 combat) oder einem Schild (+1 defense). Dann
gibt es auch noch zusätzliche Items wie Heiltränke oder Granaten. Der Priester
bekommt noch einige Sonderfähigkeiten wie zum Beispiel die „Aura of
Precognition“, mit deren Hilfe er schon vorahnen (ansehen) kann, was auf die
Gruppe zukommen wird, oder das „Scepter of Command“, wo man einen Würfel mehr
zur Auswahl der Eigenschaftskombinationen verwenden darf.
Das Team der Dämonen bekommt nur eine geringe Anfangsstärke, da
es relativ einfach ausgebaut werden kann, dazu aber später mehr. Dann wird das
Szenario nach Anweisung aufgebaut. In einigen Szenarien wird nur ein
Anfangsteil aufgelegt, das Spielfeld wird erst nach und nach erforscht. Dafür
sollte man genügend Platz zur Verfügung haben, es kann schon einmal sein, dass
sich die Katakomben über den ganzen (großen) Tisch erstrecken. Der Fußboden
würde sich als Spielfeld besser anbieten, aber ich krabble nicht mehr  so gerne
am Boden herum.
 
Der Ablauf: In der Initialphase würfelt man für jeden Krieger der Menschen
einen Würfel, hat man das „Scepter of Command“, darf man sogar einen Würfel
mehr verwenden. Das Wurfergebnis kann dann individuell zugeordnet werden. Jede
Augenzahl zeigt dabei auf eine der 6 mehr oder weniger unterschiedlichen
Eigenschaftskombinationen (Beweglichkeit, Verteidigung, Kampfstärke) auf der
Referenzkarte des Charakters. Danach wird in der Action-Phase bewegt und
gekämpft.
Bewegt man eine Figur zu einem unerforschten Gang, wird ein
neuer Teil des Labyrinths aufgedeckt. Hier können Schätze gefunden, weitere
Gänge erforscht, und Fallen ausgelöst werden. Aber auch Dämonenbrutstätten und
Verbindungshöhlen für die Troglodyten (das ist das gemeine Fußvolk der Dämonen,
die in unzählbaren Mengen vorhanden sind) gibt es zu finden.
 Für jeden Punkt in Combat, den ein Krieger besitzt, darf ein
Würfel für den Angriff verwendet werden, ist das Wurfergebnis gleich oder
größer dem Verteidigungswert des Angegriffenen, so erleidet dieser einen
Schadenspunkt. Erreicht die Anzahl der Schadenspunkte den Lebenspunktewert des
Attackierten, ist dieser eliminiert.
 
Bei den Dämonen ist es etwas anders. Man darf vorerst drei
Würfel verwenden, durch Spezialkarten oder Sonderregel auch einmal vier (oder
nur zwei). In der Initialphase werden die Würfelergebnisse direkt in die
Verstärkung der dämonischen Armee, in Kampfkraft, Spezialkarten oder Fallen
investiert. In der darauf folgenden Bedrohungsphase können die Dämonen
„erscheinen“, das heißt im erforschten Labyrinth platziert werden. Dabei gibt
es wieder einiges zu beachten, meist werden in den ersten Runden nur die Armee
aufgebaut und Spezialkarten gesammelt, um auf den passenden Moment für den
ersten Einsatz entgegen zu fiebern. Bewegung und Angriff erfolgen dann gleich
wie bei den Menschen.
Für jeden Schadenspunkt, den der menschliche Krieger einstecken
muss, wird eine Reihe seiner Eigenschaftskombinationen deaktiviert. Dabei wird
ein Marker in eine Ausnehmung auf der Referenzkarte in eine beliebige Reihe
gesteckt. Muss in der Initialphase der Menschen ein Würfel auf eine
deaktivierte Reihe gesetzt werden, kann sich dieser Krieger in der
darauffolgenden Actionphase nicht bewegen und auch nicht angreifen. Er ist
durch seine Verletzungen so benommen, dass er für diese Runde ausfällt. Nach
sechs Verletzungen, es gibt ja nur sechs Reihen von Eigenschaftskombinationen,
„stirbt“ die Kriegerfigur und wird aus dem Spiel genommen (eine Heilung durch
Schatzkarten oder die „Aura of Healing“ ist aber möglich, solange der Krieger
noch im Spiel ist).
 
So wird dann abwechselnd erforscht, gelaufen und gekämpft, bis
der Gegner eliminiert, der Ausgang gefunden oder das Ziel erreicht ist. Ein
Spiel dauert rund eine Stunde, ist daher für einen Dungeon-Crawler recht flott
gespielt. Damit bleibt an einem Spieleabend meist die Zeit für eine Revanche
mit Rassenwechsel. Auch für Spieler unterschiedlicher Erfahrungsstufen sind
mehrere Handicaps beschrieben, die wieder Ausgewogenheit herstellen können. So
kann man die menschlichen Krieger mit mehr Items ausstatten oder die Dämonen
mit einer höheren Anfangsstärke beginnen lassen.
 
Im Internet gibt es eine sehr gute Claustrophobia-Seite (
http://www.claustrophobia-theboardgame.com ) mit Regeln zum herunterladen,
Videos von den einzelnen Spielphasen, einer stetig steigenden Anzahl von
zusätzlichen Szenarien zum Download, Foren, in denen auch der Spieleautor
selbst schreibt, und viele weiter Infos rund um Claustrophobia.
 
Die Szenarien, es gibt  insgesamt sechs davon und weitere im
Internet (siehe oben), sind sehr stimmungsvoll beschrieben und gestaltet. Das
Spielmaterial und die Interaktion trägt ebenfalls wesentlich dazu bei, dass
Spannung aufkommt und der Spielspaß für lange Zeit garantiert ist.
Aber Achtung! Die Spielbalance ist beim ersten Szenario, stark
zu Gunsten der Dämonen verschoben. Bei anderen Szenarien sind wieder die
Menschen klar im Vorteil. Es ist vielleicht aber gerade deshalb ein sehr
emotionales Spiel, das gut Atmosphäre aufbauen kann. Man zittert richtig mit
den Menschen mit, beziehungsweise kommt als Dämon diabolische Freude auf, wenn
die Troglodyten ihre Klauen in die Verdammten schlagen…
 
Heinz Frühwirth
 
Spieler         :
2
Alter            :
ab 8 Jahren
Dauer           :
ca. 60 min
 
Autor           :
Croc
Grafik          :
Bertrand Benoit, Aleksi Briclot, Stéphane Gantiez
Vertrieb
A.   : Asmodee
Preis            :
ca. 45,00 Euro
Verlag          :
Asmodee 2009
                    
www.asmodee.de
 
Genre                    :
Dungeon-Crawler
Zielgruppe             :
Mit Freunden
Mechanismen         :
Fähigkeiten einsetzen, Kämpfe bestehen
 
Zufall                     :
6
Wissen                  :
Planung                 :
6
Kreativität              :
Kommunikation      :
7
Geschicklichkeit      :
Action                   :
 
Kommentar:
Dungeon-Crawl
zu Zweit
Einige
neue Detailmechanismen
Sehr
schöne Ausstattung mit Miniaturen
Sehr
gute website zur Unterstützung
Weitere
Szenarien zum Download
 
Vergleichbar:
Descent,
Dungeon Twister und andere Fantasy-Abenteuerspiele
 
Atmosphäre:
7
 
Heinz Frühwirth:
Ein Dungeon-Crawler, der mit äußerst stimmungsvollen Details so
richtig Katakomben-Stimmung schafft und die Spieler ins Geschehen mitnimmt!