City

Die Spieler versuchen, Kunden in ihre Geschäfte zu bringen, Gewinne zu erzielen und das Bankkonto zu erhöhen. Wer mit dem Kontostandsanzeiger als erster das grüne Zielfeld überschreitet, gewinnt. Die Kunden sind verschieden gut betucht und kaufen daher unterschiedlich viel ein, ihre Nasen geben die Richtung an, in die sie gehen. Jeder Spieler hat zu Beginn 4 Geschäfte. Der Spieler am Zug würfelt und zieht die Kunden, die Kunden kaufen ein und der Konto-Anzeiger wird gezogen und dann wird noch die Handelskette erweitert. Diese Erweiterung wird mit Punkten vom Konto bezahlt, man kann maximal 12 Handelsmarken dafür einsetzen.  

Ludografische Angaben

Verlage:
Koninkliijke Hausemann en Hötte nv
Autoren:
Kramer, Wolfgang
Spottog, Andreas
Inventarnummer:
1425
Kategorien:
Wirtschaft, Legen
Erscheinungsjahr

1989
Spieler

2 - 6 Spieler
Alter

8 - 99 Jahren
Dauer

bis 45 Minuten

Rezension

City
City
 
City
von Wolfgang Kramer & Andreas Spottog
2-6 Spieler
Jumbo
 
Leider wurde dieses Spiel
vielerorts als eines der neuen Kramer-Spiele bezeichnet. Was laut Wolfgang
Kramer selbst, nicht so ganz richtig ist, stammt doch die Grundidee von einem
Kollegen Kramers - Andreas Spottog.
Das Spiel zeigt deutlich des
Meisters Handschrift - eine Laufbahn als Punkteanzeiger, Figuren die von allen
Spielern gezogen werden können, viel Interaktion und bei einem Minimum an
Regeln ein Maximum an Spielspaß.
Doch vor dem Vergnügen steht
die Arbeit, zuerst also zu Material und Spielablauf:
 
Der Spielplan zeigt eine
Rundbahn von 28 Feldern, die von einer Kreuzung zweier weiterer Straßen
durchzogen wird -das ganze sieht also ungefähr wie ein O mit eingeschriebenem X
aus. An den Einmündungen der Straßen und in den 4 Ecken des Planes liegen die
insgesamt 8 Kaufhäuser - gekennzeichnet durch ein rotes Feld.
Jeder Spieler besitzt 1
Kontoanzeiger, der auf das Startfeld der 35 Felder langen Laufbahn gestellt
wird, sowie 12 Handelsmarken, die jeder Spieler vor sich auflegt. 7
Spielfiguren, die Kunden, werden bei Spielbeginn beliebig auf die Spielfelder
verteilt, wobei deren Nasen - richtig gelesen "Nasen", hier feiert
der Pöppel mit Nase seine Auferstehung (sieht man einmal von den Leuchttürmen
in MARITIM ab, die von manchem als 6x Pinocchio bezeichnet wurden) - in eine
eindeutige Richtung weisen müssen.
Die Kunden haben verschiedene
Wertigkeit - "Bonzo", die schwarze Figur, zählt 3 Punkte; die beiden
blauen Figuren sind
je 2 Punkte wert, die 3 braunen
Pöppel zählen je 1 Punkt und der 'rote Rocco' ist ein Gauner, er richtet einen
Schaden
von -2 Punkten an.
Bevor nun mit dem Spielen
begonnen werden kann, markieren die Spieler reihum je 1 Geschäft mit einem
ihrer Chips, bis jeder Spieler 4 Geschäfte besitzt - dabei darf ein Spieler
maximal 1 Kaufhaus belegen.
Das Spiel selbst läuft in 3
Phasen ab:
1. Würfeln und Ziehen der
Kunden.
2. Einkauf der Kunden und
Ziehen des Kontoanzeigers.
3. Ausbau der Handelskette -
Eröffnen neuer Geschäfte bzw. erweitern vorhandener Geschäfte.
Diese 3 Aktionen führt jeder
Spieler der Reihe nach durch, dann geht das Spiel an den nächsten Spieler.
1. Mit der gewürfelten Zahl
kann ein beliebiger Kunde bewegt werden - allerdings nur in Nasen-Richtung. An
Kreuzungen darf beliebig abgebogen werden. Dabei besteht Zugzwang, man muß also
oft auch einen Kunden auf das Feld eines Gegners führen.
2. Landet der Kunde auf einem
Geschäft eines Spielers, erhält dieser entsprechend viele Punkte und rückt
seinen Kontoanzeiger vor.
Zusätzlich kaufen aber noch
alle Kunden ein, die auf Kaufhaus- Feldern des Spielers, der am Zug ist,
stehen. Diese Felder zählen also immer, normale Felder nur bei
"Landung" eines Kunden.
3. Die Eröffnung eines
Geschäftes kostet 3 Punkte, ein Kaufhaus kostet 5 Punkte - der Punkteanzeiger
wird entsprechend zurück bewegt. Dabei darf pro Runde maximal 1 Kaufhaus
eröffnet werden.
Die Erweiterung eines
Geschäftes kostet 2, die eines Kaufhauses 3 Punkte. Dabei dürfen maximal 5
Chips für 1 Geschäft aufgewendet werden.
Der Spieler, der als Erster das
Zielfeld der Konto-Laufbahn erreicht, gewinnt.
Vom Spiel zumm Spaß - aber
zuerst wieder Zur Arbeit:
Das Material ist recht gut. Der
Spielplan ist schön, nur die Laufbahn für die Anzeiger ist ein Tiefschlag - sie
ist furchtbar häßlich. Wenn ich könnte, würde ich sie vom Plan abschneiden.
Die Figuren sind lustig
anzusehen, nur die blauen Figuren sind von der schwarzen praktisch nicht zu
unterscheiden. Ich habe dieses Problem gelöst, indem ich die Nase der schwarzen
Figur mit weißer Farbe angemalt habe.
Wären die angeführten Mängel
nicht könnte fürs Material eine glatte 1 vergeben werden.
 
Das Spiel selbst lebt von der
Interaktion der Spieler, ständig ist man im Mittelspiel gezwungen, einen Kunden
vor ein fremdes Geschäft zu ziehen. Natürlich, womöglich vor das Geschäft des
letzten Spielers.
Irgendwie hat mich CITY ein
wenig an HEIMLICH & CO. erinnert, was den Spielablauf und die
Entscheidungen der Spieler betrifft. Vom Anspruch her ist es auch in dieser Kategorie
anzusiedeln - ein lustiges Familienspiel mit viel Interaktion und ein wenig
Taktik. Originell auch der Mechanismus der Kunden mit den Nasen, der ein
bißchen an WHITE LADY erinnert.
Die Angabe der Spielzeit ist
ein bißchen zu niedrig, etwa das doppelte, also 1 1/2 Stunden dürften
hinkommen. Dabei bleibt es bis zum Schluß spannend. Allerdings sollte CITY mit
zumindest 4 Spielern gespielt werden. Gratulation an Andreas Spottog und
Wolfgang Kramer - für mich
eines der besten Spiele dieses Jahres.
 
WlN-Wertung:
* CITY WWW S II UU A(A) 4(2-6)