
capone
Die Großstadt bei Nacht aus der Vogelperspektive wird ausgelegt, die legalen Geschäfte sind weiß beschriftet, in ihnen verdient man langsam aber sicher immer ein bißchen mehr, die farbig beschrifteten sind jeweils zweifach vorhanden und beiten schnellen illegalen Gewinn. Lila Beschriftung hilft beim Einbremsen der Gegner und das Gefängnis noch viel mehr, der Hafen dagegen beseitigt sie endgültig. Gespielt wird in Geschäftsjahren aus Runden, die ausgeteilten Karten können beim Geber nach dem Anschauen beliebig gegen neu umgetauscht werden, einmal pro Runde. Dann wird reihum ausgespielt, die Karte abgelegt und die Anweisungen ausgeführt, für die legalen Geschäfte reichen Bodyguards, für die illegalen braucht man Familienmitglieder (unterliegen Einschränkungen beim Setzen) und die Aktionskarten bringen Lebens ins nächtliche Geschäftemachen.
Ludografische Angaben
Verlage:
Autoren:
Inventarnummer:
7109
Tags:
dsp94
Kategorien:
Wirtschaft, Verhandlung, Sprache, Diskussion, Satire, Schwarzer Humor, Humor
Spielbeschreibung
Gespielt wird nach Geschäftsjahren, die ihrerseits aus Runden bestehen, die ausgeteilten Karten können beim Geber nach dem Anschauen beliebig gegen neu umgetauscht werden, einmal pro Runde. Dann wird reihum ausgespielt, die Karte abgelegt und die Anweisungen ausgeführt, für die legalen Geschäfte reichen Bodyguards, für die illegalen braucht man Familienmitglieder (unterliegen Einschränkungen beim Setzen) und die Aktionskarten bringen Lebens ins nächtliche Geschäftemachen.
Rezension
CAPONE
CAPONE
CAPONE
von Mark Caines
3-6 Spieler ab 14 Jahren
AMIGO, 1994
Das werde ich meiner Frau so schnell nicht
verzeihen! Zuerst hat sie, obwohl noch eine andere Druckerei frei war, meine
aufs Korn genommen und dabei zwei meiner Familienmitglieder eliminiert und
dann, so als kleine Draufgabe, noch meiner geliebten Mama die Betonpatscherl angezogen. Ich habe die Zähne
zusammengebissen und gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Aber die Rache wird
kommen, ganz still und leise. Es werden Nadelstiche sein, die sie zu spüren
bekommt, kleine, aber schmerzhafte, immer wieder eingestreut ins tägliche
Leben.
"Capone" haben wir gespielt, zu
fünft. Ein Spiel, bei dem es darum geht, als erster eine Million Dollar durch
legale Geschäfte zu verdienen. Und wer wie ich eine grundehrliche Haut ist, der
sollte lieber nicht nur das Spiel sein lassen, sondern besser erst gar nicht
damit beginnen. Unterstützt wird man beim Geldscheffeln von seiner Familie,
bestehend aus acht Mitgliedern und acht Bodyguards. Diese werden am
Familienfoto abgelegt, so dass man immer den Überblick behält. 100.000 Bucks
hat man übrigens auch noch, wofür, das werden Sie bald merken.
In jeder Runde, sie entspricht einem Jahr,
erhalten die Spieler vier oder fünf Karten, je nach Anzahl der Teilnehmer. Wem
seine Karten nicht passen, der kann beliebig viele davon umtauschen, aber nur
einmal. Es gibt drei verschiedene Kartenarten: Legale Geschäfte, illegale
Geschäfte und Aktionskarten.
Legale Geschäftskarten dienen dazu, eben
solche zu tätigen. Dazu spielt man die entsprechende Karte aus, setzt dann
einen seiner Bodyguards auf das entsprechende Feld am Spielplan und erhält, je
nachdem, wie viel man bereits in derartige Geschäfte investiert hat, einen
bestimmten Betrag ausbezahlt. Viel, soviel verrate ich schon mal, ist es aber
nicht.
Da sind die illegalen Geschäfte schon um
einiges lohnender. Es gibt davon zehn verschiedene, wobei jedes zweimal am
Spielplan vorhanden ist. Sie bringen auch viel mehr Geld ein und da es zu jedem
Geschäft zumindest drei Karten gibt, sind Konflikte schon vorprogrammiert. Ein
Beispiel: Die Karte Waffengeschäfte weist 30.000 Dollar aus, Das ist nicht
unbedingt die Summe, die man dafür erhält, denn diese wird in der Regel viel
höher sein., Vielmehr müssen Spielsteine in zumindest diesem Wert auf einem
entsprechenden Spielplanfeld abgelegt werden. Die oben schon erwähnten
Bodyguards haben einen Wert von 5.000 Dollar, bei den einzelnen Familienmitgliedern
schwankt er zwischen 20.000 und 100.000.
Was aber geschieht, wenn beide
Waffengeschäftsfelder schon besetzt sind? Nun ja, dann habe ich zwei
Möglichkeiten. Entweder lege ich die Karte wirkungslos ab, oder ich versuche
den anderen auszustechen. Dies ist natürlich auch dann schon möglich, wenn
eines der beiden Felder noch nicht besetzt ist. Der Wert, der nun überboten
werden muss, ist um 5.000 Dollar höher als der Gesamtwert der Figuren, die im
Moment dieses Feld besetzen. Die Bodyguards des Unglücklichen werden zur Seite
gelegt und können am Ende der Runde wieder für je 5.000 Dollar angeheuert
werden. Die Familienmitglieder, aber, na ja, die gehen den Bach runter. Beim
nächsten Spiel, da dürfen sie dann wieder eingesetzt werden.
So werden nun die Karten reihum
ausgespielt, bis niemand mehr eine hat und es zur Abrechnung kommt. Für jeden
in einem illegalen Geschäft sitzenden Spielstein bekommt man den entsprechend
Wert ausbezahlt und kann nun das gewonnene Geld in legale Geschäfte
investieren. Dazu zahlt man ein Vielfaches von 100.000 Dollar an die Bank und
darf dafür seinen Investitions-Chip um ein Feld weiter schieben. Wer so als
erster die 1.000.000-Marke erreicht, gewinnt.
Die in Geschäften eingesetzten
Familienmitglieder erhält man natürlich wieder zurück und während der Runde
entfernte Bodyguards kann man, wie schon erwähnt, um 5.000 Dollar pro Guard wieder zurückkaufen. Nun werden wieder Karten
verteilt und ein neues Jahr beginnt.
Die rechte Würze kriegt "Capone"
aber erst durch die Aktionskarten. Durch sie kann ein Familienmitglied eines
anderen Spielers für das laufende Jahr aus dem Verkehr gezogen oder für mehrere
Jahre ins Gefängnis gesteckt werden, man kann mit ihnen Schutzgeld erpressen,
sie machen es möglich, dass man ein illegales Geschäft ohne entsprechende
Geschäftskarte übernimmt, wobei die Familienmitglieder aber zurückgegeben
werden, und sie gestatten es sogar, in einem Geschäft tabula
rasa zu machen - den örtlichen Betonhandel wird's freuen.
Über "Capone" lässt sich nun
genau das sagen, was ich in der letzten Ausgabe bereits über "Kohle, Kies
& Knete" geschrieben habe. Persönlich gefällt mir das Spiel sehr gut,
trotz Frau, aber eine besondere Kaufempfehlung kann ich dazu nicht geben. Hier
muss jeder für sich entscheiden, ob sich seine Spielrunde mit Spielen dieser
Art anfreunden kann.
Abschließend vielleicht noch ein paar Worte
zum Spielmaterial. Cover und Spielplan sind vom "In-Graphiker" Franz Vohwinkel sehr
stimmungsvoll umgesetzt worden und bei den Namen der Familienmitglieder kommt
man manchmal ins Schmunzeln. Geld und Karten sind von ordentlicher Qualität und
dass die Spielsteine aus Holz sind, freut einen natürlich.
Weniger angenehm ist aber, dass die Farben rot
und orange schlecht auseinander zu halten sind, und dass die Aufkleber, durch
die die einzelnen Familienmitglieder dargestellt werden, etwas zu klein geraten
und dadurch die auf ihnen enthaltenen Informationen nur schwer zu lesen sind.
Doch das kann den Spielspaß kaum trüben.
Und wer noch eine letzte Entscheidungshilfe
benötigt, dem möchte ich noch raten, dass er einmal das Preisschild näher
betrachten soll - ein Angebot, das man fast nicht ablehnen kann!
Meine Frau ruft übrigens schon zum zweiten
Mal, weil das Essen fertig auf dem Tisch steht. Vielleicht täusche ich mich ja,
aber ganz leichter Ärger scheint bereits mitzuschwingen. Trotzdem werde ich
vorher noch schnell den Artikel korrigieren, na ja, ganz so schnell natürlich
nicht, denn sonst übersehe ich ja glatt einen Fehler. - Sie hätte halt nicht
meine Mama ....
WIN-Wertung:
* CAPONE AA III UU 3-6 m
CAPONE
CAPONE
von Mark Caines
3-6 Spieler ab 14 Jahren
AMIGO, 1994
Das werde ich meiner Frau so schnell nicht
verzeihen! Zuerst hat sie, obwohl noch eine andere Druckerei frei war, meine
aufs Korn genommen und dabei zwei meiner Familienmitglieder eliminiert und
dann, so als kleine Draufgabe, noch meiner geliebten Mama die Betonpatscherl angezogen. Ich habe die Zähne
zusammengebissen und gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Aber die Rache wird
kommen, ganz still und leise. Es werden Nadelstiche sein, die sie zu spüren
bekommt, kleine, aber schmerzhafte, immer wieder eingestreut ins tägliche
Leben.
"Capone" haben wir gespielt, zu
fünft. Ein Spiel, bei dem es darum geht, als erster eine Million Dollar durch
legale Geschäfte zu verdienen. Und wer wie ich eine grundehrliche Haut ist, der
sollte lieber nicht nur das Spiel sein lassen, sondern besser erst gar nicht
damit beginnen. Unterstützt wird man beim Geldscheffeln von seiner Familie,
bestehend aus acht Mitgliedern und acht Bodyguards. Diese werden am
Familienfoto abgelegt, so dass man immer den Überblick behält. 100.000 Bucks
hat man übrigens auch noch, wofür, das werden Sie bald merken.
In jeder Runde, sie entspricht einem Jahr,
erhalten die Spieler vier oder fünf Karten, je nach Anzahl der Teilnehmer. Wem
seine Karten nicht passen, der kann beliebig viele davon umtauschen, aber nur
einmal. Es gibt drei verschiedene Kartenarten: Legale Geschäfte, illegale
Geschäfte und Aktionskarten.
Legale Geschäftskarten dienen dazu, eben
solche zu tätigen. Dazu spielt man die entsprechende Karte aus, setzt dann
einen seiner Bodyguards auf das entsprechende Feld am Spielplan und erhält, je
nachdem, wie viel man bereits in derartige Geschäfte investiert hat, einen
bestimmten Betrag ausbezahlt. Viel, soviel verrate ich schon mal, ist es aber
nicht.
Da sind die illegalen Geschäfte schon um
einiges lohnender. Es gibt davon zehn verschiedene, wobei jedes zweimal am
Spielplan vorhanden ist. Sie bringen auch viel mehr Geld ein und da es zu jedem
Geschäft zumindest drei Karten gibt, sind Konflikte schon vorprogrammiert. Ein
Beispiel: Die Karte Waffengeschäfte weist 30.000 Dollar aus, Das ist nicht
unbedingt die Summe, die man dafür erhält, denn diese wird in der Regel viel
höher sein., Vielmehr müssen Spielsteine in zumindest diesem Wert auf einem
entsprechenden Spielplanfeld abgelegt werden. Die oben schon erwähnten
Bodyguards haben einen Wert von 5.000 Dollar, bei den einzelnen Familienmitgliedern
schwankt er zwischen 20.000 und 100.000.
Was aber geschieht, wenn beide
Waffengeschäftsfelder schon besetzt sind? Nun ja, dann habe ich zwei
Möglichkeiten. Entweder lege ich die Karte wirkungslos ab, oder ich versuche
den anderen auszustechen. Dies ist natürlich auch dann schon möglich, wenn
eines der beiden Felder noch nicht besetzt ist. Der Wert, der nun überboten
werden muss, ist um 5.000 Dollar höher als der Gesamtwert der Figuren, die im
Moment dieses Feld besetzen. Die Bodyguards des Unglücklichen werden zur Seite
gelegt und können am Ende der Runde wieder für je 5.000 Dollar angeheuert
werden. Die Familienmitglieder, aber, na ja, die gehen den Bach runter. Beim
nächsten Spiel, da dürfen sie dann wieder eingesetzt werden.
So werden nun die Karten reihum
ausgespielt, bis niemand mehr eine hat und es zur Abrechnung kommt. Für jeden
in einem illegalen Geschäft sitzenden Spielstein bekommt man den entsprechend
Wert ausbezahlt und kann nun das gewonnene Geld in legale Geschäfte
investieren. Dazu zahlt man ein Vielfaches von 100.000 Dollar an die Bank und
darf dafür seinen Investitions-Chip um ein Feld weiter schieben. Wer so als
erster die 1.000.000-Marke erreicht, gewinnt.
Die in Geschäften eingesetzten
Familienmitglieder erhält man natürlich wieder zurück und während der Runde
entfernte Bodyguards kann man, wie schon erwähnt, um 5.000 Dollar pro Guard wieder zurückkaufen. Nun werden wieder Karten
verteilt und ein neues Jahr beginnt.
Die rechte Würze kriegt "Capone"
aber erst durch die Aktionskarten. Durch sie kann ein Familienmitglied eines
anderen Spielers für das laufende Jahr aus dem Verkehr gezogen oder für mehrere
Jahre ins Gefängnis gesteckt werden, man kann mit ihnen Schutzgeld erpressen,
sie machen es möglich, dass man ein illegales Geschäft ohne entsprechende
Geschäftskarte übernimmt, wobei die Familienmitglieder aber zurückgegeben
werden, und sie gestatten es sogar, in einem Geschäft tabula
rasa zu machen - den örtlichen Betonhandel wird's freuen.
Über "Capone" lässt sich nun
genau das sagen, was ich in der letzten Ausgabe bereits über "Kohle, Kies
& Knete" geschrieben habe. Persönlich gefällt mir das Spiel sehr gut,
trotz Frau, aber eine besondere Kaufempfehlung kann ich dazu nicht geben. Hier
muss jeder für sich entscheiden, ob sich seine Spielrunde mit Spielen dieser
Art anfreunden kann.
Abschließend vielleicht noch ein paar Worte
zum Spielmaterial. Cover und Spielplan sind vom "In-Graphiker" Franz Vohwinkel sehr
stimmungsvoll umgesetzt worden und bei den Namen der Familienmitglieder kommt
man manchmal ins Schmunzeln. Geld und Karten sind von ordentlicher Qualität und
dass die Spielsteine aus Holz sind, freut einen natürlich.
Weniger angenehm ist aber, dass die Farben rot
und orange schlecht auseinander zu halten sind, und dass die Aufkleber, durch
die die einzelnen Familienmitglieder dargestellt werden, etwas zu klein geraten
und dadurch die auf ihnen enthaltenen Informationen nur schwer zu lesen sind.
Doch das kann den Spielspaß kaum trüben.
Und wer noch eine letzte Entscheidungshilfe
benötigt, dem möchte ich noch raten, dass er einmal das Preisschild näher
betrachten soll - ein Angebot, das man fast nicht ablehnen kann!
Meine Frau ruft übrigens schon zum zweiten
Mal, weil das Essen fertig auf dem Tisch steht. Vielleicht täusche ich mich ja,
aber ganz leichter Ärger scheint bereits mitzuschwingen. Trotzdem werde ich
vorher noch schnell den Artikel korrigieren, na ja, ganz so schnell natürlich
nicht, denn sonst übersehe ich ja glatt einen Fehler. - Sie hätte halt nicht
meine Mama ....
WIN-Wertung:
* CAPONE AA III UU 3-6 m