1853

Eisenbahnbau im Indien der britischen Kolonialherrschaft - Im Vordergrund steht nicht der Handel mit Aktien, sondern der geschickte Streckenbau. Änderungen zur Erstauflage: Die Karte endet in Calcutta, die East Coast Railway mit Heimatbahnhof Waltair ersetzt die Bengal Assam Railway, es gibt neue Gleisplättchen und die Gesellschaften haben keine Company Credits mehr, sondern es gibt nur mehr eine Bank für Spieler und Gesellschaften. Auf Basis der Regelversion von Stuart Dagger und Steve Jones aus dem Jahr 1990 Bearbeitet von Dick Ruck, Lou Jerkich, Jeff Heuer Deutsche Regeln Version 1.0: Helmut oHley, Bernd Lautenschlager, Ulrich Schlobinski  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Verlage:
Lookout Games
Redaktion:
Girke, Hanno
Ohley, Helmut
Lautenschlager, Bernd
Schlobinski, Ulrich
Autoren:
Tresham, Francis G.
Illustratoren:
Franz, Klemens
Inventarnummer:
21800
Tags:
ess09
Kategorien:
Wirtschaft, Entwicklung/Aufbau, Experten, komplex, Eisenbahn
Erscheinungsjahr

2009
Spieler

3 - 6 Spieler
Alter

12 - 99 Jahren
Dauer

bis 180 Minuten

Rezension

1853
Für Experten
 
Eisenbahnbau in
Indien
 
1853
 
Gesellschaften verwalten, Strecken bauen
 
Kid                       
Family                  
Friends                 
Expert                   ein    
 
Alter                    
Spezial                 
 
1829, 1830 und danach 1853 – das waren die Spiele, die das
Genre 18xx begründeten und den Boom auslösten, der seit vielen Jahren immer
neue Variationen des Spielprinzips für die verschiedensten Länder hervorbringt.
 
1853 ist dem Eisenbahnbau im Indien der britischen
Kolonialherrschaft gewidmet und etwas verschieden zu seinen Vorläufern 1829 und
1830. Denn im Vordergrund steht nicht der Handel mit Aktien, sondern der
geschickte Streckenbau. Diese Neuauflage wurde überarbeitet und es wurden die
von Stuart Dagger und Steve Jones 1990 vorgeschlagenen Regeländerungen mit
verarbeitet, dazu kommen einige weitere Veränderungen gegenüber der
Erstauflage: Das östliche Kartenende liegt nun in Calcutta, dadurch ersetzt die
East Coast Railway mit Heimatbahnhof Waltair die Bengal Assam Railway, es gibt
neue Gleisplättchen und die Gesellschaften haben keine Company Credits mehr,
sondern es gibt nur mehr eine Bank für Spieler und Gesellschaften.
 
Im Spiel sind 8 Eisenbahngesellschaften, die 1 oder 2
Startbahnhöfe haben und 1 oder 2 gelbe Streckenteile pro Runde bauen können.
Grundsätzlich können die Gesellschaften überall bauen und Züge betreiben, sind
aber in den ersten Phasen regional eingeschränkt. Die 10 Anteile einer
Gesellschaft können zu festgelegten Zeitpunkten im Spiel gekauft und verkauft
werden. Der Spieler mit den meisten Anteilen einer Gesellschaft ist ihr Direktor
und entscheidet allein. Im Spielverlauf wechselt sich eine Aktienrunde mit
einer oder mehrerer Aktionsrunden ab. Ist eine Gesellschaft 400 wert oder ist
die Bank pleite, gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme aus Bargeld
und Aktienwert.
 
Interessant ist der Spielbeginn – jeder gibt ein
Kontraktangebot ab und notiert dazu die Städte, die er vorhat mit Strecken zu
verbinden und legt dieses Gebot mit mindestens dem Gesamtwert der Städte an
Geld beiseite und bekommt eine Aktie für jede Stadt in seinem Kontrakt. Die
Aktien werden nach Ende der Kontraktphase bezahlt. Sind im Spielverlauf die
notierten Städte eines Spielers tatsächlich verbunden, egal von wem und egal ob
befahrbar oder nicht, bekommt man das Geld zurück.
Kann man die Aktien nicht bezahlen, gelten sie als nicht
eingelöst und für sie werden keine Dividenden ausgeschüttet. Eine nicht
eingelöste Aktie muss bezahlt werden, bevor man weitere Aktien kauft.
Nach Bezahlen der Kontrakt-Aktien folgt die erste
Aktienrunde, man kann nun auch Aktien verkaufen, zum Beispiel Aktien jener
Gesellschaften, die wegen zu geringem Aktienverkauf noch nicht in Betrieb
gehen. Man kann nur eine Aktie kaufen, aber mehrere gleichzeitig verkaufen.
 
In den Aktionsrunden, genannt Betriebsrunden, hat jede
gegründete Gesellschaft eine Aktion. Sie bauen Strecken durch Legen von
Gleisplättchen, von der Bank gekaufte Loks erzielen Einkommen, das an die
Gesellschaft geht oder unter den Aktionären aufgeteilt wird. In bestimmten
Phasen werden alte Loks verschrottet und neue kommen ins Spiel. Gleisplättchen
müssen anschließend an eine Strecke mit schon bestehendem Bahnhof der
Gesellschaft gelegt werden, welche Teile in welcher Farbe man wann und wo legen
kann ist genauestens geregelt. Aufgerüstet werden Gleise in der Reihenfolge
gelb-grün-braun-grau, wieder nach genauen Regeln- Weitere Bahnhöfe können
gebaut werden, jede Lok einer Gesellschaft fährt pro Betriebsrunde einmal, auf
passender Spurbreite.
 
Auf jeden Fall und in erster Linie ist 1853 so wie alle
anderen Spiele der Reihe kein Spiel für zwischendurch und auch kein Spiel für
Anfänger – grundsätzlich braucht man Spielerfahrung mit komplexen Spielregeln,
um sich in das Wechselspiel von Aktien und sonstigen Investitionen mit
Streckenbau und Schienennutzung einzuarbeiten. Vor allem die verfügbaren
Lokomotiven und deren Auswirkungen auf die nutzbaren Gleisplättchen und auch
die Anzahl an Betriebsrunden ist der Teil des Spiels, den man am schwersten in
den Griff kriegt, wer nicht rechtzeitig in neuere Loks investiert, kann ohne
Einkommen dastehen, wenn plötzlich ein Lokomotiventyp verschrottet wird.
 
Eigentlich, wenn ich mir das so überlege, ist das eine
Rezension, die keine Rezension ist, sondern mehr eine Vorstellung des Spiels –
denn alle jene, die 18xx lieben, kennen das Spiel vermutlich schon in seiner
Originalausgabe oder haben diese hier schon gespielt – und alle jene, denen
18xx bisher noch nicht begegnet ist, können mit sich mit oder sogar trotz einer
Rezension den Spielverlauf nicht wirklich vorstellen – daher sei nur gesagt –
es lohnt sich, sich mit dem komplexen Ineinandergreifen der einzelnen
Mechanismen auseinanderzusetzen. Nicht umsonst hat das Prinzip ein eigenes
Spielegenre kreiert, das sich seit mehr als 20 Jahren hält. Und diese Ausgabe
von 1853 ist eine der wenigen, die derzeit im Handel erhältlich sind. Wer
anspruchsvolle Spiele mit Wirtschaftsthema und ohne Zufall mag, sollte es
versuchen.
 
Dagmar de Cassan
 
Spieler         : 3-6
Alter            : ab 12 Jahren
Dauer           : ca. 4 Stunden
 
Autor           :
Francis Tresham mit Helmut Ohley, Bernd Lautenschlager und Ulrich   Schlobinski
Grafik          : Klemens Franz
Vertrieb A.   : Heidelberger
Preis            : ca. ca. 55,00 Euro
Verlag          : Lookout Games 2009
                     www.lookout-games.de
 
Genre                    : Eisenbahnspiel
Zielgruppe             : Für Experten
Mechanismen         : Strecken bauen, mit Aktien handeln
 
Zufall                     :
Wissen                  : 4
Planung                 : 7
Kreativität              :
Kommunikation      : 7
Geschicklichkeit      :
Action                   :
 
Kommentar:
Überarbeitete Neuauflage
Erstauflage 1989 Hartland Trefoil
Gestraffte Regeln
Schwerpunkt Streckenbau
Spielerfahrung unbedingt notwendig
 
Vergleichbar:
!853 Erstauflage und andere Ausgaben von 18xx
 
Atmosphäre: 6
 
Dagmar de Cassan:
Ein Spiel der Serie 18xx, dem Klassiker unter den Eisenbahn/Wirtschaftsspielen,
trotz umfangreicher Regeln und langer Spieldauer absolut zu empfehlen.