1835

Teil des 18xx-Spielsystems, Karte Deutschland, mit Leipzig-Dresdner Bahn, Pfalzbahnen, Ostbayrische Bahn, Hannoversche Bahn, Braunschweigische Bahn, ab 60% Aktien verstaatlichen.  

Ludografische Angaben

Verlage:
Hans im Glück Verlags-GmbH
Autoren:
Tresham, Francis G.
Meier-Bachl, Michael
Inventarnummer:
4658
Kategorien:
Wirtschaft, Setz-/Position, Eisenbahn
Erscheinungsjahr

1990
Spieler

3 - 7 Spieler
Alter

16 - 99 Jahren
Dauer

bis 300 Minuten

Rezension

1835
1835
 
1835 ist das deutsche Pendant zu 1830. Ich möchte
hier auch nur die Unterschiede zu 1830 auflisten. Für eine genaue
Regelerklänung wäre zuwenig Platz. Siehe aber bei Besprechung von 1830 (WIN
100).
 
1. Spielfeld
Das Spielbrett zeigt eine Deutschlandkarte in den
heutigen Grenzen. Es gibt mehr Felder, die zu verbauen sind und demzufolge auch
mehr Gleisplättchen. Kleine wie große Bahnhöfe sind vorhanden. Große Bahnhöfe
unterteilen sich in Städte und Großstädte (die mehr Gewinn bringen),
Doppelstädte (z.B. Mainz- Wiesbaden, die mit speziellen Gleisplättchen verbaut
werden) sowie die Städte Hamburg und Berlin, die wieder mit eigenen
Gleisplättchen verbaut werden.
 
2. Aktiengesellschaften
Es gibt (wie bei 1830) acht Betriebsgesellschaften.
Allerdings sind nicht alle sofort käuflich. Im Zuge des Erwerbens der
Privatgesellschaften (siehe weiter unten) sind auch schon 50% der Bayrischen
und die 20%-Direktorsaktie der Sächsischen Eisenbahn an den Mann gebracht. Nun
stehen Bayrische und Sächsische Aktien alternativ zum Verkauf frei.
Erst wenn alle Aktien dieser beiden Gesellschaften
verkauft sind, kommen drei neue AG's auf den Plan: die Badische, die
Württembergische und die Hessische Eisenbahn. Allerdings müssen immer erst 50%
einer Gesellschaft verkauft sein, bevor man Aktien der nächsten AG erwerben
kann. Zu beachten ist, daß bei diesen drei Gesellschaften die letzte Aktie
wieder ein 20%-Anteil ist. Zusätzlich werden neben diesen drei Gesellschaften
auch 40% der preussischen Eisenbahn angeboten (die restlichen 60% sind
Austauschaktien, die gegen Privatgesellschaften eingetauscht werden können -
siehe unten).
Wenn alle angebotenen Aktien verkauft sind, stehen
die beiden restlichen AG's zum Verkauf frei: die Mecklenburg-Schwerin und die
Oldenburgische Eisenbahn. Hier sind die ersten drei Aktien 20%-Anteile. Und
auch hier kann man erst von der Oldenburgischen kaufen, wenn 50% der
Mecklenburger verkauft
worden sind. Der Aktienkurs einer jeden AG ist
vorherbestimmt und kann nicht vom Direktor festgesetzt werden.
Gesellschaften gehen in Betrieb, wenn 50% ihrer
Aktien verkauft sind.
 
3. Privatbahnen
Es gibt wie bei 1830 sechs Privatbahnen, die pro Betriebsrunde
ein gewisses Einkommen liefern und gewisse Felder zusätzlich verbauen können.
Zu drei dieser Privatgesellschaften erwirbt man gleich eine 10%-Aktie der
Bayrischen Eisenbahnen mit, bei einer vierten Privatgesellschaft liegt die
Direktorsaktie der Schlesischen Eisenbahn dabei. Die beiden restlichen
Privatgesellschaften können in einer späteren Phase das Spieles in je 10% der
Preussischen Eisenbahn umgewandelt werden.
Neben diesen sechs Privatgesellschaften werden auch
sechs vorpreussischen Privatbahnen angeboten. Diese agieren wie große
Aktiengesellschaften: Sie bauen Gleisteilchen und fahren mit Zügen ihren Gewinn
ein. Die Ausschüttung erfolgt immer nach folgendem Schlüssel: 50% ins
Betriebskapital, 50% ins Privatvermögen des Besitzers.
Diese vorpreussischen Privatbahnen können in einer
späteren Phase des Spieles in die Preussische Eisenbahn umgewandelt werden.
Zwei dieser sechs Bahnen werden in eine 10%-Aktie umge-
wandelt, die restlichen vier in 5%-Anteile. Diese 12
Privatgesellschaften werden zusammen mit der Direktorsaktie der bayrischen
Eisenbahnen nach einem bestimmten Plan aufgelegt und können in der ersten
Aktienrunde gekauft werden.
Erst wenn alle 13 Papiere verkauft sind, können
andere Aktien nach oben erwähnter Reihenfolge erworben werden.
Privatbahnen sind unverkäuflich.
 
4. Züge
Wie bei 1830 gibt es 2er, 3er, 4er, 5er und
6er-Züge, die entsprechend viele Bahnhöfe anfahren können. Dazwischen
eingeschoben sind aber 2+2er, 3+3er, 4+4er, 5+5er und 6+6er-Züge. Ein 2+2-Zug
kann zwei große und zwei kleine Bahnhöfe anfahren. Das hat nicht nur den
Vorteil von zusätzlichen Einnahmen, sondern hilftt auch, Strecken mit kleinen
Bahnhöfen zu überwinden, um gewinnträchtige große Bahnhöfe anfahren zu
können.
 
5. Aktienlimit
Auch bei 1835 ist je nach Spieleranzahl ein gewisses
Aktienlimit festgesetzt. Allerdings erhöht sich dieses Limit um eine Aktie,
wenn der betreffende Spieler mindestens 80% einer Gesellschaft besitzt.
Nennt ein Spieler mehr als 50% einer AG sein eigen,
kann er "verstaatlichen", d.h. er kann einen Mitspieler zwingen, ihm
eine Aktie dieser Gesellschaft zu verkaufen, allerdings zum eineinhalbfachen
Wert des momentanen Kurses.
Ansonsten funktioniert das Spiel wie 1830. Aktien-
und Betriebsrunden wechseln einander ab. Mit dem Kaufen eines Zuges einer neuen
Generation beginnen neue Phasen: Gründe und später braune Gleisplättchen sind
erhältlich, Alte Züge werden verschrottet, Privatgesellschaften werden
geschlossen bzw. in die Preussische Eisenbahn umgewandelt. Eine Betriebsrunde
gliedert sich wieder in Gleisplättchen legen, eventuell Token setzen, Züge
fahren lassen und evtl. neue Züge kaufen. Das Setzen von Tokens kostet
allerdings keinen Fixpreis, sondern die Entfernung vom Heimatbahnhof mal 20
Mark, d.h. je weiter weg vom Heimatbahnhof ein neuer Bahnhof errichtet wird,
desto teurer wird es.
 
1835 bietet mit seinen vielen Privatbahneneinen
großen Reiz. Insbesondere durch die vorpreussischen Gesellschaften kann man
große Gewinne einfahren. Daß die AG's nicht alle gleichzeitig zum Verkauf stehen,
sondern nach der Reihe angeboten werden, birgt den Nachteil, daß das Spiel
immer nach derselben Linie abläft..
WlN-Wertung:
*** 1835 S 111 K A (3-7) h