Wege

Die beiden Spieler oder Teams entwerfen einen Park, in dem Wasser- und Landwege mit Brücken und Biotopen abwechseln, auch Enten sind dort schon gesichtet worden. Ein Spieler legt die Wasserwege, der andere die Landwege, und der Sieger muss am Ende einen Rundweg gelegt und damit alle vier Himmelsrichtungen verbunden haben. Inseln oder Seen dürfen aber dabei nicht entstehen, und es muss Platz für Entenpaare bleiben, und das Ganze muss 6 x 6 Karten groß sein. Wer also am Zug ist, legt ein Plättchen so, dass es zumindest an ein bereits liegendes (außer beim ersten natürlich) passend angrenzt.  Sieger des Spiels ist dann am Ende jener Spieler, dessen Auslage keine Inseln bzw. Teiche aufweist, der alle vier Seiten durchgehend verbunden und zumindest ein Entenpaar gelegt hat. Haben beide Spieler diese 'Minimalanforderung' erfüllt, gewinnt jener, der mehr Entenpaare abgelegt hat.  

Ludografische Angaben

Inventarnummer:
8708
Tags:
wsm96 , wsm97
Kategorien:
Legen, 2-Personen
Erscheinungsjahr

1996
Spieler

2 - 8 Spieler
Alter

8 - 99 Jahren
Dauer

bis 45 Minuten

Rezension

WEGE
WEGE
 
Wege
Legespiel für 2 oder mehr
Spieler
ab 8 Jahren
von Edith Schlichting
Amigo 1996
 
Ohne Zweifel ist 'Magic' zur Zeit das Thema Nummer 1
bei Amigo. Doch zum Glück und vermutlich auch durch die noch
gar nicht so lange zurückliegende 'Uno'-Krise, weiß
man sehr wohl, daß man trotz all der 'Magic'-Manie auch sein anderes Standbein, das traditionelle
Spiel, nicht allzu sehr vernachlässigen sollte. Garant dafür ist neben dem
ausdrücklichen Willen der Führungsetage Redakteur Uwe Mölter, der nicht nur großen Wert auf Autorenspiele und
damit in der Regel gehaltvollere Spiele legt, sondern auch Spieleautoren
eine Chance gibt, die sie anderswo wohl kaum bekämen.
 
Ein Beispiel dafür ist
Edith Schlichting, die ihr kleines pfiffiges
Legespiel 'Wege' schon viele Jahre im Eigenverlag angeboten hatte, bevor es in
diesem Jahr nun bei Amigo ins Programm auf genommen wurde. Die kleine
kompakte Spieleschachtel enthält 40 quadratische
Bildkärtchen mit Edith Schlichting's Originalgrafik.
Auf den meisten Karten ist der Ausschnitt eines Parks zu sehen und zwar
entweder ein diagonal über das Plättchen verlaufender Weg - dann befindet sich
in den anderen beiden Ecken etwas Wasser - oder es ist genau umgekehrt, also
Wasser diagonal über das Plättchen und etwas Weg in zwei Ecken. Ein Spieler
(oder Team) wird zum 'Wasser'- die anderen zum 'Wege'-Spieler und ihre Aufgabe besteht unter anderem nun
darin, Wasser bzw. Wege so auf der 6x6 Felder großen Auslage zu arrangieren, daß ein durchgehender Weg bzw.
Fluß entsteht, der alle vier Seiten des Spielplans
miteinander verbindet.
 
Wer also am Zug ist, legt
ein Plättchen so, daß es zumindest an ein bereits
liegendes (außer beim ersten natürlich) passend angrenzt. Dabei ist nur zu
beachten, daß die Spielfeldgröße von 6x6 Feldern
nicht überschritten werden darf. Nun gibt es aber noch weitere Karten, die den
Spielern das Leben erleichtern
bzw. erschweren. Da sind
zunächst einmal 3 Brücken, ohne die es nur ein Spieler schaffen könnte, die
vier Seiten zu verbinden. Wer eine Brückenkarte legt, darf sie gegen eine
bereits liegende Karte austauschen und kann so neue Verbindungen öffnen.
Brücken sind aber auch die einzige Möglichkeit, Inseln bzw. Teiche zum
Verschwinden zu bringen, denn wann immer zu
Spielende eine Insel bzw.
ein Teich vorhanden ist - und der Gegner wird das Seinige dazu tun -, kann der
'Wege'- bzw. 'Wasser'-Spieler
nicht mehr gewinnen.
 
Und als ob das alles nicht
schon schwierig genug wäre, gibt es da noch sechs weiße und sechs schwarze
Enten, die zu wenigstens je einem Paar zusammen geführt werden müssen; die
schwarzen vom 'Wege'- und die weißen vom 'Wasser'-Spieler. Und auch hier wird der Gegner mit
Sicherheit alles daran setzen, kein Paar entstehen zu lassen. Vier
Biotop-Karten, die nur in den Ecken Wasser bzw. Weg zeigen, runden den Reigen
der Hindernisse ab. Sie dürfen übrigens wie auch bereits bestehende Entenpaare
durch Brückenkarten nicht mehr ausgetauscht werden.
 
Sieger des Spiels ist dann
am Ende jener Spieler, dessen Auslage keine Inseln bzw. Teiche aufweist, der
alle vier Seiten durchgehend verbunden und zumindest ein Entenpaar gelegt hat.
Haben beide Spieler diese 'Minimalanforderung' erfüllt, gewinnt jener, der mehr
Entenpaare abgelegt hat.
 
'Wege' ist kein
spektakuläres Spiel, hat aber, wie viele Legespiele seinen eigenen Reiz, wozu
nicht zuletzt die etwas kindliche aber durchaus schöne Grafik der Plättchen
beiträgt. Es ist im Grunde ein topologisches Denkspiel, das aber durch
zusätzliche Elemente, vor allem die Enten, 'aufgeweicht' und damit auch schon
für Jüngere spielbar gemacht wurde. Doch können die Enten für meine Begriffe zu
dominant werden. Wenn nämlich der Gegner etwa die Hälfte der eigenen Tiere legen
darf und das passiert gar nicht so selten, dann ist die Chance auf ein eigenes
Entenpaar drastisch gesunken. Doch selbstverständlich gilt dies auch für ihn.
Des weiteren muß man höllisch aufpassen, dem Gegner
keine Möglichkeit zur Bildung einer Insel bzw. eines Teichs zu geben und dafür
auch schon mal eine Karte nicht dort ablegen, wo es eigentlich am optimalsten wäre, denn die Wahrscheinlichkeit, eine der
drei Brücken zu bekommen und so das Mißgeschick noch
einmal beheben zu können, ist viel zu gering. Ansonsten wird blockiert und
verbunden, was das Zeug hält und da eine Partie kaum länger als 15 Minuten
dauert, wird man sicherlich gleich eine ganze Serie spielen.
 
WIN-Wertung:
* Wege AA UU III TT 2 15
min