
Tycoon
Jeder Spieler ist Eigentümer und Manager eines Unternehmens, er baut Flugverbindungen auf und fliegt, um Hotels und Fabriken zu bauen. Spielziel ist, der erfolgreichste Unternehmer zu werden. Gespielt wird in drei Phasen, die mit einem Zahltag enden. Zum Zahltag gibt es Geld für Städte, in denen ein Spieler Hotels besitzt, Geld für die Majorität an Hotels in einer Stadt, und Geld für jede Fabrik. Auswahlliste zum Spiel des Jahres 1998. Deutscher Spielepreis 1998 Platz 8
Ludografische Angaben
Verlage:
Autoren:
Inventarnummer:
10112
Tags:
wsm98
, sdj98n
, dsp98
Kategorien:
Familie, Wirtschaft
Spielbeschreibung
Wer am Zug ist, hat zwei Möglichkeiten: Entweder er setzt aus und nimmt einen Kredit auf, oder er baut in einer Stadt ein Hotel oder eine Fabrik. Für Flüge in Städte muss man ein passendes Ticket besitzen. Teure Linientickes sind flexibel, Chartertickets sind billiger, geben aber Start und Ziel vor, 2 Linien- und 6 Chartertickets liegen offen auf und können gekauft werden. Der freie Landeplatz in der Zielstadt bestimmt Kosten für Hotel oder Fabrik. Bei Preisen zwischen 2 und 5 Mio. für Hotels und 4 und 10 Mio. für Fabriken braucht man bald Kredite, der Zeitpunkt der Kreditaufnahme kann entscheidend sein. Eine Zwischenwertung nach 6 verbauten Hotels eines Spielers je nach Stadt und Hotelanzahl Geld, auch für Fabriken gibt es Geld, und auch eine Prämie nach Anzahl besiedelter Städte pro Spieler. Dann müssen Kredite zurückbezahlt werden. Eine 2. Zwischenwertungen gibt es nach 12 verbauten Hotels, die Endabrechnung nach 18 verbauten Hotels eines Spielers, es wird aber immer die Runde fertiggespielt.
Rezension
Tycoon
Tycoon
Das Spiel:
Tycoon
Wirtschaftsspiel
von Wolfgang Kramer und Horst-Rainer Rösner
für 2-4 Spieler ab 2 Jahren
Jumbo, 1998
WIN-Wertung:
** Tycoon A
UUU I S TT W 4 (2-4) h(h)
Vergleichbare Spiele:
Manhattan (T)
Auf Achse (M)
Teamarbeit scheint in zu sein, zumindest bei Wolfgang
Kramer, denn in letzter Zeit häufen sich Gemeinschaftsproduktionen. Warum? Ich
weiß es nicht und letztendlich ist es mir auch egal, solange dabei ein gutes
Spiel herauskommt. Die heutige Teamproduktion ist das Wirtschaftsspiel
"Tycoon", mit dem übrigens Jumbo wieder in das Segment der anspruchsvollen
Erwachsenenspiele einsteigen will. Partner von Kramer ist Horst-Rainer Rösner,
der mir bisher als Autor noch nicht bekannt war.
Der erste Blick auf das riesige Spielfeld erinnerte mich
gleich an "Manhattan", denn da wie dort gibt es 9 Weltstädte, in
denen Hotels gebaut werden sollen und ein wenig "Big Boss" schimmerte
auch durch, aber das waren nur erste Assoziationen.
Nachdem jeder Spieler sein Startkapital, magere 15 Mille,
die bald weg sein werden, alle Hotels und Fabriken und das Flugzeug seiner
Farbe erhalten hat, kann das Spiel auch schon beginnen.
Wer am Zug ist, hat zwei Möglichkeiten: Entweder er setzt
aus und nimmt einen Kredit auf, oder er baut in einer Stadt ein Hotel oder eine
Fabrik. Befindet man sich bereits in einer Stadt, so darf man dort bleiben und
ein weiteres Hotel oder eine
Fabrik bauen, so ferne für letztere noch Platz ist, denn
mehr als zwei dürfen in keiner errichtet werden, oder er fliegt zunächst in
eine andere Stadt und baut dann dort.
Um fliegen zu können, muss man allerdings ein passendes
Ticket besitzen. Mit einem Linienflugticket hat man zwar eine größere
Flexibilität, was die Streckenwahl anbelangt, dafür ist es aber auch wesentlich
teuerer als ein Charterflug, der aber Start- und Zieldestination vorgibt. 2
Linientickets und 6 Chartertickets liegen immer offen aus und man kann in
seinem Zug davon kaufen, soviel man will und bezahlen kann.
Will man also in eine andere Stadt, so muss man ein
passendes Ticket vorweisen und überprüfen, ob einer der beiden Landeplätze frei
ist. Dieser bestimmt dann auch den Preis, den man für das Hotel, das man bauen
wird, bezahlen muss. Er liegt je nach Stadt zwischen 2 und 5 Millionen.
Fabriken, von denen, wie schon erwähnt, je Stadt nur zwei gebaut werden dürfen,
kosten unabhängig vom jeweiligen Landeplatz zwischen 4 und 10 Millionen. Hat
man gebaut und alle Tickets gekauft, die man erwerben wollte, so werden diese
wieder aufgefüllt und der nächste ist dran.
Wer sich die obigen Preise in Erinnerung ruft, dem wird
sofort klar, dass man sehr bald einen Kredit aufnehmen wird müssen und
inzwischen spielen wir eigentlich nur mehr so, dass man damit bereits zu
Spielbeginn anfängt – ein oder gar zwei Kredite zu 16 Millionen. Wer
bescheidener bleiben will, kann auch nur 10 Millionen aufnehmen, doch das
sollte man ganz genau durchkalkulieren, denn die richtige Kreditwahl (Zeitpunkt
und Höhe) kann ein Spiel entscheiden. Wer einen Kredit aufgenommen hat, nimmt
übrigens sein Flugzeug vom Spielplan und muss dann in der nächsten Runde
mittels eines Linienfluges den Ort des Geschehens wieder betreten.
Sobald der erste Spieler sechs Hotels verbaut hat, wird die
Runde noch fertiggespielt, sodass jeder gleich oft drangekommen ist und dann
findet eine Zwischenwertung statt. In jeder Stadt wird dazu überprüft, wer die
meisten und wer die zweitmeisten Hotels gebaut hat. In Abhängigkeit von der
Anzahl der Hotels und der Stadt gibt es für diese Spieler entsprechend viel
Geld. Dabei gilt allerdings nicht die Faustregel, je mehr Hotels, desto mehr
Geld, denn sobald 9 Hotels in einer Stadt gebaut sind, was aber meist erst in
der dritten Phase eintritt, nehmen dort die ausgeschütteten Beträge wieder ab.
Gibt es in der Anzahl einen Gleichstand, dann gewinnt übrigens
jener Spieler, der als erster ein Hotel gebaut hat. Dies hat
aber auch Nachteile, doch darauf komme ich später noch zu sprechen.
Sind die einzelnen Städte abgerechnet, werden die Besitzer
der Fabriken ausbezahlt und zwar erhält man soviel, wie der Spieler mit den
zweitmeisten Hotels in der entsprechenden Stadt erhalten hat. Schon das ist
sehr lukrativ, aber so richtig freuen dürfen sich jene Fabrikanten, deren
Fabriken in der Stadt mit den meisten Hotels stehen, denn sie erhalten soviel,
wie der Spieler mit den meisten Hotels und das ist das doppelte von dem, was
man ansonsten erhalten würde. Schließlich wird noch geprüft, in wie vielen
Städten jeder Spieler mit Hotels vertreten ist und entsprechend der Anzahl
erhält er auch eine Prämie, die um so höher ist, je mehr Städte er besiedelt
hat. Bevor es nun weitergeht, muss allerdings noch der unangenehme Teil der
finanziellen Transaktionen erledigt werden, das Rückzahlen der Kredite.
Für einen 10 Millionen Dollar Kredit hat man 12 und für
einen 20 Millionen Dollar Kredit 26 Millionen an die Bank zurückzuzahlen. Das
ist aber noch gar nichts zu dem, was einem blüht, wenn man den Kredit
verlängert, denn dann erhöht sich die Summe auf 16 bzw. 30 Millionen. Die
zweite Runde geht in der selben Art und Weise - allerdings wird man viel
weniger häufig die Bank aufsuchen müssen und in der dritten Runde sollte das
eigentlich überhaupt nicht mehr nötig sein und sobald der erste Spieler
insgesamt 12 Hotels gebaut hat, findet die zweite Wertung nach obigem Schema
statt. Und hat schließlich jemand 18 Hotels errichtet, wird ein letztes Mal
abgerechnet und natürlich darf sich nur der Reichste "Tycoon" nennen.
"Tycoon" wirkt nicht gerade innovativ, es ist wie
viele Kramerspiele eine Mischung aus bekannten Ideen, aber es funktioniert erstaunlich
gut und macht auch großen Spaß. Es erinnert nicht nur vom Spielplan, sondern
ein auch vom Spielgefühl und vor allem von der Spannungskurve her sehr an
"Manhattan". Während die erste Phase noch relativ ruhig, ja fast
langweilig abläuft, geht dann die Post ab und am Ende sitzt man auf glühenden
Kohlen. Ein Knackpunkt bei "Tycoon" ist klarerweise das Geld, nicht
nur, weil es über den Sieg entscheidet, sondern auch, weil es der Motor in
diesem Spiel ist. Ohne Geld keine Tickets, ohne Tickets keine Flüge und damit
auch keine Hotels in verschiedenen Städten. Wer hier zur richtigen Zeit die
richtigen Tickets auf Vorrat kauft, manche sind mit 1 Million richtige
Okassionen, hat schon den halben Sieg in der Tasche.
Ein weiteres Kriterium ist die richtige Kreditwahl, sowohl
vom Betrag wie auch vom Zeitpunkt her. Denn wer gezwungen ist, knapp vor einer
Wertung einen Kredit aufzunehmen und wer nicht bauen kann, weil er über zu
wenig Geld verfügt, der muss die Bank aufsuchen, der zahlt im Grunde nur
Zinsen, ohne mit dem Geld zu arbeiten. Und außerdem verliert man durch einen
Kredit eine Runde.
Wichtig sind auch Fabriken, denn sie bringen auf jeden Fall
Geld und in der Regel auch mehr als Hotels. Und wenn man dann sogar in der
Stadt mit den meisten Hotels ist, sahnt mit so richtig ab. Doch Vorsicht, wie
schon erwähnt sinkt ab einer gewissen Hotelanzahl das Einkommen wieder. Und mit
den Hotels gibt es noch ein zweites Problem. Sobald in einer Stadt das sechste
bzw. in manchen das siebente Hotel gebaut wird, ist der Ausstattungsstandard so
hoch, dass das als erstes gebaute
Hotel renovierungsbedürftig und damit von der Wertungsleiste
genommen wird. Es ist dadurch zwar nicht unbedingt verloren, aber man muss in
die Stadt fliegen und so eine Runde verschenken, um es zu renovieren. Und es
wird dann auch nicht wieder an die erste Stelle zurückgestellt, wodurch man bei
Gleichständen unter Umständen nicht mehr gewinnt, sondern ans Ende anbaut. Und
das tritt dann noch zweimal und zwar beim neunten und beim elften Hotel auf, falls
überhaupt so viele gebaut werden.
Man sieht, es gibt schon einiges zu beachten bei diesem
Spiel und das macht auch seinen Reiz aus. Es ist seit langem wieder einmal ein
gut funktionierendes und spannendes Wirtschaftsspiel, das auch zurecht in die
Nominierungsliste zum "Spiel des Jahres" aufgenommen wurde. Es bleibt
nur zu hoffen, dass uns Jumbo auch in Zukunft mit solcher Qualität verwöhnt.
Tycoon
Das Spiel:
Tycoon
Wirtschaftsspiel
von Wolfgang Kramer und Horst-Rainer Rösner
für 2-4 Spieler ab 2 Jahren
Jumbo, 1998
WIN-Wertung:
** Tycoon A
UUU I S TT W 4 (2-4) h(h)
Vergleichbare Spiele:
Manhattan (T)
Auf Achse (M)
Teamarbeit scheint in zu sein, zumindest bei Wolfgang
Kramer, denn in letzter Zeit häufen sich Gemeinschaftsproduktionen. Warum? Ich
weiß es nicht und letztendlich ist es mir auch egal, solange dabei ein gutes
Spiel herauskommt. Die heutige Teamproduktion ist das Wirtschaftsspiel
"Tycoon", mit dem übrigens Jumbo wieder in das Segment der anspruchsvollen
Erwachsenenspiele einsteigen will. Partner von Kramer ist Horst-Rainer Rösner,
der mir bisher als Autor noch nicht bekannt war.
Der erste Blick auf das riesige Spielfeld erinnerte mich
gleich an "Manhattan", denn da wie dort gibt es 9 Weltstädte, in
denen Hotels gebaut werden sollen und ein wenig "Big Boss" schimmerte
auch durch, aber das waren nur erste Assoziationen.
Nachdem jeder Spieler sein Startkapital, magere 15 Mille,
die bald weg sein werden, alle Hotels und Fabriken und das Flugzeug seiner
Farbe erhalten hat, kann das Spiel auch schon beginnen.
Wer am Zug ist, hat zwei Möglichkeiten: Entweder er setzt
aus und nimmt einen Kredit auf, oder er baut in einer Stadt ein Hotel oder eine
Fabrik. Befindet man sich bereits in einer Stadt, so darf man dort bleiben und
ein weiteres Hotel oder eine
Fabrik bauen, so ferne für letztere noch Platz ist, denn
mehr als zwei dürfen in keiner errichtet werden, oder er fliegt zunächst in
eine andere Stadt und baut dann dort.
Um fliegen zu können, muss man allerdings ein passendes
Ticket besitzen. Mit einem Linienflugticket hat man zwar eine größere
Flexibilität, was die Streckenwahl anbelangt, dafür ist es aber auch wesentlich
teuerer als ein Charterflug, der aber Start- und Zieldestination vorgibt. 2
Linientickets und 6 Chartertickets liegen immer offen aus und man kann in
seinem Zug davon kaufen, soviel man will und bezahlen kann.
Will man also in eine andere Stadt, so muss man ein
passendes Ticket vorweisen und überprüfen, ob einer der beiden Landeplätze frei
ist. Dieser bestimmt dann auch den Preis, den man für das Hotel, das man bauen
wird, bezahlen muss. Er liegt je nach Stadt zwischen 2 und 5 Millionen.
Fabriken, von denen, wie schon erwähnt, je Stadt nur zwei gebaut werden dürfen,
kosten unabhängig vom jeweiligen Landeplatz zwischen 4 und 10 Millionen. Hat
man gebaut und alle Tickets gekauft, die man erwerben wollte, so werden diese
wieder aufgefüllt und der nächste ist dran.
Wer sich die obigen Preise in Erinnerung ruft, dem wird
sofort klar, dass man sehr bald einen Kredit aufnehmen wird müssen und
inzwischen spielen wir eigentlich nur mehr so, dass man damit bereits zu
Spielbeginn anfängt – ein oder gar zwei Kredite zu 16 Millionen. Wer
bescheidener bleiben will, kann auch nur 10 Millionen aufnehmen, doch das
sollte man ganz genau durchkalkulieren, denn die richtige Kreditwahl (Zeitpunkt
und Höhe) kann ein Spiel entscheiden. Wer einen Kredit aufgenommen hat, nimmt
übrigens sein Flugzeug vom Spielplan und muss dann in der nächsten Runde
mittels eines Linienfluges den Ort des Geschehens wieder betreten.
Sobald der erste Spieler sechs Hotels verbaut hat, wird die
Runde noch fertiggespielt, sodass jeder gleich oft drangekommen ist und dann
findet eine Zwischenwertung statt. In jeder Stadt wird dazu überprüft, wer die
meisten und wer die zweitmeisten Hotels gebaut hat. In Abhängigkeit von der
Anzahl der Hotels und der Stadt gibt es für diese Spieler entsprechend viel
Geld. Dabei gilt allerdings nicht die Faustregel, je mehr Hotels, desto mehr
Geld, denn sobald 9 Hotels in einer Stadt gebaut sind, was aber meist erst in
der dritten Phase eintritt, nehmen dort die ausgeschütteten Beträge wieder ab.
Gibt es in der Anzahl einen Gleichstand, dann gewinnt übrigens
jener Spieler, der als erster ein Hotel gebaut hat. Dies hat
aber auch Nachteile, doch darauf komme ich später noch zu sprechen.
Sind die einzelnen Städte abgerechnet, werden die Besitzer
der Fabriken ausbezahlt und zwar erhält man soviel, wie der Spieler mit den
zweitmeisten Hotels in der entsprechenden Stadt erhalten hat. Schon das ist
sehr lukrativ, aber so richtig freuen dürfen sich jene Fabrikanten, deren
Fabriken in der Stadt mit den meisten Hotels stehen, denn sie erhalten soviel,
wie der Spieler mit den meisten Hotels und das ist das doppelte von dem, was
man ansonsten erhalten würde. Schließlich wird noch geprüft, in wie vielen
Städten jeder Spieler mit Hotels vertreten ist und entsprechend der Anzahl
erhält er auch eine Prämie, die um so höher ist, je mehr Städte er besiedelt
hat. Bevor es nun weitergeht, muss allerdings noch der unangenehme Teil der
finanziellen Transaktionen erledigt werden, das Rückzahlen der Kredite.
Für einen 10 Millionen Dollar Kredit hat man 12 und für
einen 20 Millionen Dollar Kredit 26 Millionen an die Bank zurückzuzahlen. Das
ist aber noch gar nichts zu dem, was einem blüht, wenn man den Kredit
verlängert, denn dann erhöht sich die Summe auf 16 bzw. 30 Millionen. Die
zweite Runde geht in der selben Art und Weise - allerdings wird man viel
weniger häufig die Bank aufsuchen müssen und in der dritten Runde sollte das
eigentlich überhaupt nicht mehr nötig sein und sobald der erste Spieler
insgesamt 12 Hotels gebaut hat, findet die zweite Wertung nach obigem Schema
statt. Und hat schließlich jemand 18 Hotels errichtet, wird ein letztes Mal
abgerechnet und natürlich darf sich nur der Reichste "Tycoon" nennen.
"Tycoon" wirkt nicht gerade innovativ, es ist wie
viele Kramerspiele eine Mischung aus bekannten Ideen, aber es funktioniert erstaunlich
gut und macht auch großen Spaß. Es erinnert nicht nur vom Spielplan, sondern
ein auch vom Spielgefühl und vor allem von der Spannungskurve her sehr an
"Manhattan". Während die erste Phase noch relativ ruhig, ja fast
langweilig abläuft, geht dann die Post ab und am Ende sitzt man auf glühenden
Kohlen. Ein Knackpunkt bei "Tycoon" ist klarerweise das Geld, nicht
nur, weil es über den Sieg entscheidet, sondern auch, weil es der Motor in
diesem Spiel ist. Ohne Geld keine Tickets, ohne Tickets keine Flüge und damit
auch keine Hotels in verschiedenen Städten. Wer hier zur richtigen Zeit die
richtigen Tickets auf Vorrat kauft, manche sind mit 1 Million richtige
Okassionen, hat schon den halben Sieg in der Tasche.
Ein weiteres Kriterium ist die richtige Kreditwahl, sowohl
vom Betrag wie auch vom Zeitpunkt her. Denn wer gezwungen ist, knapp vor einer
Wertung einen Kredit aufzunehmen und wer nicht bauen kann, weil er über zu
wenig Geld verfügt, der muss die Bank aufsuchen, der zahlt im Grunde nur
Zinsen, ohne mit dem Geld zu arbeiten. Und außerdem verliert man durch einen
Kredit eine Runde.
Wichtig sind auch Fabriken, denn sie bringen auf jeden Fall
Geld und in der Regel auch mehr als Hotels. Und wenn man dann sogar in der
Stadt mit den meisten Hotels ist, sahnt mit so richtig ab. Doch Vorsicht, wie
schon erwähnt sinkt ab einer gewissen Hotelanzahl das Einkommen wieder. Und mit
den Hotels gibt es noch ein zweites Problem. Sobald in einer Stadt das sechste
bzw. in manchen das siebente Hotel gebaut wird, ist der Ausstattungsstandard so
hoch, dass das als erstes gebaute
Hotel renovierungsbedürftig und damit von der Wertungsleiste
genommen wird. Es ist dadurch zwar nicht unbedingt verloren, aber man muss in
die Stadt fliegen und so eine Runde verschenken, um es zu renovieren. Und es
wird dann auch nicht wieder an die erste Stelle zurückgestellt, wodurch man bei
Gleichständen unter Umständen nicht mehr gewinnt, sondern ans Ende anbaut. Und
das tritt dann noch zweimal und zwar beim neunten und beim elften Hotel auf, falls
überhaupt so viele gebaut werden.
Man sieht, es gibt schon einiges zu beachten bei diesem
Spiel und das macht auch seinen Reiz aus. Es ist seit langem wieder einmal ein
gut funktionierendes und spannendes Wirtschaftsspiel, das auch zurecht in die
Nominierungsliste zum "Spiel des Jahres" aufgenommen wurde. Es bleibt
nur zu hoffen, dass uns Jumbo auch in Zukunft mit solcher Qualität verwöhnt.